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Klinisch-psychologische Diagnostik
Klinische PsychologInnen sind SpezialistInnen sowohl im Erkennen von Problemen und Störungen des menschlichen Erlebens und Verhaltens als auch im Entwickeln von maßgeschneiderten Lösungs- und Behandlungsansätzen.
Bei der klinisch-psychologischen Diagnostik geht es um die Erfassung psychischer Eigenschaften des Menschen. In jedem Lebensalter (Kindheit, Erwachsenalter und hohes Alter) gibt es besondere Aspekte, auf die dabei zu achten ist.
Im Rahmen der klinisch-psychologischen Diagnostik, bei welcher nach einem ausführlichen Gespräch wissenschaftliche psychologische Testverfahren zum Einsatz kommen, können u.a. Probleme in den Bereichen Konzentration, Gedächtnis, Lernen und Denken festgestellt werden. Psychische Beeinträchtigungen wie z.B. Ängste oder Depressionen sowie Belastungen aufgrund körperlicher Erkrankungen, einschneidender Erlebnisse oder Lebenskrisen können rasch erkannt und in weiterer Folge adäquat behandelt werden.
Eine sorgfältige Abklärung ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche weiterführende Behandlung. Im Anschluss an die Diagnostik werden die PatientInnen daher im Rahmen einer Befundbesprechung über wichtige Ergebnisse der erfolgten klinisch-psychologischen Diagnostik informiert und erhalten konkrete Behandlungsempfehlungen. Diese Informationen sind auch im schriftlichen klinisch-psychologischen Befundbericht festgehalten.
Grundlegende Elemente der klinisch-psychologischen Diagnostik
- Exploration und Anamneseerhebung mit dem Patienten/ der Patientin und ggf. den Angehörigen
- Anwendung von psychologischen Tests und Fragebögen (Leistungstests, Persönlichkeitsfragebögen, projektive Verfahren)
- Verhaltensbeobachtung
- Auswertung und Interpretation der Fragebögen und Testverfahren
- Diagnosestellung nach ICD-10 oder DSM-5
- Befundbesprechung
- Erstellung eines klinisch-psychologischen Befundberichtes
Einsatzgebiete klinisch-psychologischer Diagnostik
Kinder und Jugendliche
Typische Fragestellungen im Kindes- und Jugendalter betreffen Entwicklungsprobleme, Entwicklungskrisen (Trotzalter, Pubertät), die schulische Leistungsfähigkeit (Lernprobleme, Teilleistungsstörungen, Prüfungsängste, Konzentrationsschwierigkeiten usw.), psychosomatische Beschwerden (z.B. unklare Bauchschmerzen, Kopfschmerzen etc.) sowie emotionale und Verhaltensauffälligkeiten (z.B. aggressives Verhalten, impulsives Verhalten, Ängste, traurige Stimmungslage, Rückzugsverhalten, Zwänge, Essprobleme, Einnässen oder Einkoten).
Erwachsene
Typische Fragestellungen bei Erwachsenen umfassen den gesamten Bereich der psychischen Erkrankungen (z.B. Depressionen, Angsterkrankungen, Zwangsstörungen, psychotische Erkrankungen, Suchterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen, etc.). Bei neurologischen Erkrankungen, die das zentrale Nervensystem betreffen (Gehirnhautentzündung, Schädel-Hirntrauma, Schlaganfall u. ä.) bzw. nach Zuständen, im Rahmen derer ein Sauerstoffmangel aufgetreten ist oder Vergiftungen stattgefunden haben (z.B. Herzinfarkt, Kohlenmonoxidvergiftung, Drogenmissbrauch u. ä.) kann es zu (subtilen) kognitiven Beeinträchtigungen kommen, die die Alltagsaktivitäten beeinträchtigen. Eine diesbezügliche Abklärung bildet die Grundlage weiterer Maßnahmen.
Hohes Erwachsenenalter
Im hohen Erwachsenalter steigt die Wahrscheinlichkeit zu erkranken. Was für somatische Erkrankungen gilt, ist ebenso bei psychischen Erkrankungen zu beobachten. Viele ältere PatientInnen leiden unter depressiven Erkrankungen. Bei den unterschiedlichen Erscheinungsformen der Demenz spielt die klinisch-psychologische Diagnostik vor allem in der möglichst frühen Entdeckung eines geistigen Abbaus eine große Rolle um entsprechend frühzeitig intervenieren zu können.
vgl: https://www.boep.or.at/psychologische-behandlung/klinisch-psychologische-diagnostik