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Klinikum Klagenfurt a. W: Neue Adipositas-Selbsthilfegruppe startet am 20. August
Am 20. August 2014 nimmt am Klinikum Klagenfurt eine neue Adipositas-Selbsthilfegruppe ihre Arbeit auf. Im Vordergrund der zweimonatlichen Treffen steht der persönliche Informations- und Erfahrungsaustausch. Fachliche Unterstützung bietet der Adipositas-Experte und Mitglied des Vorstands der Österreichischen Gesellschaft für Adipositas-Chirurgie, Prof. Reinhard Mittermair. Die Treffen finden jeden 3. Mittwoch in den geraden Monaten um jeweils 16:30 Uhr statt.
Ab einem Body Mass Index (BMI) von mehr als 30 spricht man von Adipositas (Fettsucht). Dabei handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die ein Leben lang bestehen bleibt und medizinisch behandelt werden muss. Adipositas ist auch ein entscheidender Risikofaktor für weitere Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder orthopädische Probleme. „Zu den körperlichen Beschwerden kommt noch eine psychische Komponente. Viele von uns sehen sich Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt, mit entsprechenden Folgen für das Selbstwertgefühl“, beschreibt Elisabeth Jäger vom Verein Adipositas Selbsthilfegruppen. Als persönlich Betroffene gründete sie 2002 die erste Adipositas-Selbsthilfegruppe – und zeichnet auch für die neue Gruppe in Klagenfurt verantwortlich. Im Rahmen der Treffen erhalten die Betroffene und Angehörige die Möglichkeit, Informationen und Erfahrungen auszutauschen.
Wenn die konservative Therapie nicht wirkt: Adipositas-Chirurgie
Der erste Schritt zur Behandlung adipöser Patienten ist eine konservative Behandlung, bestehend aus Ernährungsumstellung, Bewegungsprogramm, eventuell auch Psychotherapie. „In schweren Fällen, meist ab einem BMI von 40 oder einem BMI über 35 mit Begleiterkrankungen, kann eine langfristige und vor allem dauerhafte Gewichtsreduktion oft nur durch eine chirurgische Behandlung erzielt werden“, erklärt Adipositas-Experte Prof. Reinhard Mittermair, der seit Anfang des Jahres die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Klinikum Klagenfurt leitet. Zu den gängigsten Verfahren zählen derzeit Magenband, Magenbypass und Schlauchmagen. Bei der Magenband-Methode wird ein verstellbares Silikonband um den oberen Teil des Magens gelegt, sodass oberhalb des Bandes ein kleiner Vormagen entsteht, in dem sich die Nahrung sammelt. Dadurch nimmt der Patient weniger Nahrung auf – und er fühlt sich länger satt. „Dieses Verfahren greift am wenigsten in die Anatomie des Körpers ein, und es ist umkehrbar. Spätere Anpassungen des Magenbandes sind ohne weitere Operation möglich“, so Mittermair.
Höherer Gewichtsverlust mit Magenbypass
Beim Magenbypass wird der Magen durch eine Klammernaht in zwei Teile getrennt: eine kleine Magentasche und den größeren Restmagen. Die kleine Magentasche kann nur wenig Nahrung aufnehmen, sodass der adipöse Patient sich rascher und länger satt fühlt. Außerdem wird der Dünndarm so umgeleitet, dass die Verdauungssäfte erst später mit dem Nahrungsbrei in Kontakt kommen, und ein Großteil der Nährstoffe und Kalorien wieder unverdaut den Körper verlässt. „Mit einem Magenbypass kann deutlich mehr Gewicht reduziert werden. Da die aufgenommene Nahrung jedoch nur eingeschränkt verwertet wird, muss der Patient lebenslang Vitamin- und Mangelpräparate nehmen. Ansonsten drohen Mangelerscheinungen“, erklärt Prof. Mittermair. Ein relativ junges Operationsverfahren ist der Schlauchmagen. Dabei wird der größte Teil des Magens entfernt, übrig bleibt ein schlauchförmiger Restmagen. Dieser kann nur wenig Nahrung aufnehmen, sodass sich der Patient rasch satt fühlt. Gleichzeitig wird beim Eingriff jener Teil des Magens entfernt, in dem das für das Hungergefühl verantwortliche Hormon gebildet wird.
Schonende Eingriffe durch Schlüsselloch-Chirurgie
In der Regel wird Adipositas-Chirurgie minimal-invasiv (Stichwort „Schlüsselloch-Chirurgie“) durchgeführt. Dabei werden über kleine Schnitte in der Bauchwand eine Kamera sowie die für die Operation benötigten Instrumente eingeführt. „Für die Patienten ist dies insgesamt schonender und weniger schmerzhaft“, beschreibt Prof. Mittermair. Mit der Operation allein ist es jedoch nicht getan: Der Patient muss die Essgewohnheiten dauerhaft umstellen und mehr Bewegung machen.
Hintergrundinformationen
Von der interdisziplinären Abklärung über die Operation bis hin zur Nachsorge: Als Kompetenz-Zentrum für Adipositas-Chirurgie bieten wir adipösen Patienten das komplette Therapieangebot an einer Abteilung, die speziell auf die Bedürfnisse von stark übergewichtigen bzw. adipösen Patienten eingerichtet ist. Die Adipositas-Chirurgie ist ausschließlich eine Aufgabe für Spezialzentren mit umfassender Ausstattung, Fachwissen und interdisziplinärer Zusammenarbeit. Die Entscheidung für oder gegen einen chirurgischen Eingriff erfolgt interdisziplinär in einem spezialisierten Team - Adipositas-Board, das mit Experten aus den Bereichen der Chirurgie, Innere Medizin, Anästhesie, Ernährungsberatung und Psychologie besetzt ist. Der Leiter des Kompetenz-Zentrums für Adipositas-Chirurgie, Prof. Dr. Mittermair, verfügt über eine langjährige Erfahrung im Bereich der Adipositas-Chirurgie und ist zusätzlich noch Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Adipositas-Chirurgie.
Adipositas Selbsthilfegruppe in Klagenfurt
Klagenfurt (neu ab August 2014)
Am dritten Mittwoch in den geraden Monaten
16:30 Uhr Chirurgie Besprechungsraum
Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, Feschnigstraße 11,
Kontakt für Medienanfragen
Klinikum Klagenfurt am Wörthersee
Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Feschnigstraße 11, 9020 Klagenfurt am Wörthersee
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Kontakt Adipositas Selbsthilfegruppen
www.adipositas-shg.at
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Tel.: 0664 8240992
E-Mail: elisabeth-m.jaeger(at)a1.net