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LKH Wolfsberg: Sieben OPs auf einen Streich
In der Form haben wir so eine Operation noch nie durchgeführt“, erzählen Prim. Dr. Maurus Demmel, Abteilungsvorstand der Gynäkologie und Geburtshilfe, Prim. Dr. Thomas Roskarić, Leiter der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie Oberarzt Dr. Wolfgang Werkl. „Freilich kommen sowohl Scheiden-, Gebärmutter- und Mastdarmprolaps in der Bevölkerung häufig vor. Auch Leistenbrüche und Zysten. Aber das alles in einer OP zu beheben, war etwas ganz Besonderes“, betonen die Wolfsberger Mediziner.
Leidensdruck
Doch der Reihe nach. „Ich litt schon seit mehreren Jahren an einer Gebärmuttersenkung. Ich hatte zwei Geburten und habe mich in meinem Leben nie geschont, ja, oftmals schwer gehoben“, berichtet Patientin Gabriele P., die eine OP lange hinauszögerte. Die Folge: Bindegewebe und Muskeln, die die inneren Organe im Becken fest miteinander verbinden und am Platz halten, wurden geschwächt. Die Gebärmutter senkte sich immer weiter nach unten, schlussendlich rutschte sie teilweise durch die Scheide nach außen. „Kurz vor der OP bin ich gar nicht mehr spazieren gegangen, nach wenigen Schritten habe ich schon gemerkt, wie meine Organe nach draußen kommen“, schildert die 58-jährige Steirerin.
„Im LKH Wolfsberg wurde schließlich nicht nur ein Vorfall der Scheide und Gebärmutter festgestellt“, berichtet Prim. Dr. Demmel. Des Weiteren wurde durch die Chirurgen ein Mastdarmprolaps verifiziert. Als Nebendiagnose noch ein Leistenbruch, zudem litt die Patientin unter einer schmerzhaften Ovarialzyste.
Die minimalinvasive Operation
In einer fünfstündigen Operation wurden zuerst die Eierstockzyste (Nr.1) und der Körperteil der Gebärmutter (Nr.2) durch die Gynäkologen entfernt, danach wurde die Operation durch die Chirurgen fortgesetzt und mittels Netzeinlage der Vorfall des Mastdarms (Nr.3) behoben. Ebenso wurde gleichzeitig der Muttermund mittels Netz am Kreuzbein fixiert (Nr.4). Die weiteren Operationsschritte erfolgten über die Scheide, hierbei wurde sowohl die vordere, als auch die hintere Scheidenwand plastisch korrigiert (Nr.5 und 6) und der Damm wiederaufgebaut. Zum Schluss der Operation wurde vom Chirurgen der vorhandene Leistenbruch (Nr.7) behoben.
„Zum Großteil erfolgten die Eingriffe bei der Operation minimalinvasiv über den Bauchnabel“, teilt Oberarzt Dr. Werkl mit und betont die ausgezeichnete Zusammenarbeit der Gynäkologischen, Anästhesiologischen und Allgemeinchirurgischen Abteilung, wodurch eine solche Operation in einem kleinen Krankenhaus überhaupt erst möglich ist.
Lebensfreude kam zurück
„Jetzt, einige Wochen nach dem Eingriff, geht es mir sehr gut. Ich habe keine Probleme mehr und bin meinem OP-Team unglaublich dankbar. Ich würde jederzeit wieder ins LKH Wolfsberg kommen, man hat sich so fürsorglich um mich gekümmert“, spricht Gabriele P. ihren Ärzten Dank aus. Sie hat ihre Lebensfreude wieder. „Ich gehe wieder regelmäßig walken. Darauf musste ich so lange verzichten.“