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Neubau der Psychiatrie wurde feierlich übergeben
Am 3. April 2019 erfolgte mit dem Spatenstich der Baustart für das neue Gebäude der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee. Im Sommer 2022 wurde das Gebäude finalisiert, nun konnte es dem Direktorium des Klinikum Klagenfurt am Wörthersee übergeben werden. Die symbolische Übergabe durch LHStv.in Gesundheitsreferentin Dr. Beate Prettner und KABEG-Vorstand Dr. Arnold Gabriel fand heute statt.
Gesundheitsreferentin Prettner erinnerte dabei an ihre Worte anlässlich des Spatenstichs: „Damals habe ich gesagt, dass wir nicht nur einen Spatenstich feiern, sondern den Start einer neuen psychiatrischen Versorgungsstruktur in Kärnten. - Dieses Gebäude ist auch Sinnbild und Ausdruck für eine neue Form psychiatrischer Behandlungen. Psychische Erkrankungen sind keine Randerscheinungen. Sie nehmen kontinuierlich zu und werden bis 2030 Nummer eins der Erkrankungen sein. Eine Gesundheitspolitik, die vorausschauend denkt, muss für diese Herausforderung gerüstet sein. Mit der APP haben wir genau das getan.“
„Mit der Fertigstellung des Neubaus wurde ein Meilenstein in der Entwicklung des Klinikum Klagenfurt erreicht. Die Architektur spiegelt die modernen stationären Strukturen wider“, sagte der KABEG-Vorstand, der dem Direktorium statt eines Schlüssels eine Chipkarte überreichte. „Es ist unser erstes Gebäude, das vollständig über ein elektronisches Zutrittssystem funktioniert. Diese Neuerung ist nicht nur praktisch, sondern erhöht auch die Sicherheit. Als erstes schlüsselloses Haus ist die neue Psychiatrie Vorreiter für weitere Projekte“, freute sich Mag. Roland Wolbang, Kaufmännischer Direktor am Klinikum. Er verwies aber auch auf die vielen weiteren Vorteile des neuen Gebäudes.
Die Vorzüge des neuen Gebäudes
„Das Haus steht außerdem für Nachhaltigkeit und wurde nach dem klimaaktiv Gebäudestandard Gold errichtet. Dafür wurde es im Vorjahr auch ausgezeichnet“, betonte auch Gabriel. Die Architektur entspricht aber vor allem den Bedürfnissen der Patienten. „Ihnen werden nun wohnlich ausgestattete Zweibett-Zimmer geboten“, erzählte Prim. Dr. Herwig Oberlerchner, Abteilungsvorstand der Psychiatrie und Psychotherapie. Zudem überzeugt das Haus mit hellen Therapie- und Aufenthaltsräumen, Grünflächen, Innenhöfen oder Begegnungszonen mit Patientenkaffee. Aber auch Rückzugsmöglichkeiten werden den Patienten an den Stationen geboten. Es gibt zudem getrennte Zugänge für akute, geplante und ambulante Patienten.
Neue Organisationsstruktur
Neben den baulichen Neuerungen wird künftig auch die Betriebsorganisation angepasst. So wurden etwa Regionalstationen umgesetzt. Konkret bedeutet dies, dass Patientinnen und Patienten nach Regionen betreut werden. Dadurch ist einerseits die Kontinuität der Behandlung bei einer möglichen Wiederaufnahme gewährleistet, andererseits wird auch die Vernetzung mit extramuralen Einrichtungen wie Fachärzten oder Sozialarbeitern verbessert. Und auch das Leistungsspektrum wird erweitert. „Einerseits wird es durch die neue Drogenstation zu einer wichtigen Ergänzung in unserem stationären Angebot kommen, zudem bieten wir zukünftig umfassende krankheitsspezifische Therapien, ähnlich einer Reha-Klinik, an“, so Oberlerchner. - „Insgesamt ist die Realisierung des Bauprojekts eine Signalwirkung nach außen und trägt zur Entstigmatisierung der Psychiatrie bei“, betonte auch der Medizinische Direktor, Dr. Dietmar Alberer.
Besiedelung im November
Bis die ersten Patienten die Vorzüge des Neubaus erleben dürfen, wird es noch ein bisschen dauern. Die Übersiedelung vom alten in das neue Gebäude soll im November erfolgen.
Die neue Psychiatrie auf einen Blick
Eine moderne Architektur entspricht den Bedürfnissen der Patienten:
Dem Zusammenhang zwischen Architektur und psychischer Gesundheit wird Rechnung getragen.
· Ausschließlich wohnlich ausgestattete Zwei-Bett-Zimmer (statt bisher 5- und 6-Bett-Zimmer) mit eigenen Nasszellen
· Max. 20 Patienten pro Station
· Getrennte Zugänge für akute, geplante und ambulante Patienten
· Eine eingangsnahe Begegnungszone mit Patientenkaffee
· Rückzugsmöglichkeiten an den Stationen durch großzügige Raumaufteilung
· Helle Therapie- und Aufenthaltsräume
Eine angepasste Betriebsorganisation optimiert die Behandlung:
· Einführung von Regionalstationen
· Krankheitsspezifische umfassende Therapieangebote, ähnlich einer Reha-Klinik
Ein abgestimmtes Versorgungskonzept sichert die Versorgung für ganz Kärnten:
· Eine neue Drogenstation bildet eine wichtige Ergänzung des stationären Angebotes
Bauzeit: Frühjahr 2019 bis Sommer 2022
Investitionssumme ca. 46 Mio. Euro
Generalplaner: Hinterwirth Architekten Ziviltechniker OG