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Neue Angiographieanlage am LKH Villach: Interventionsspektrum kann deutlich erweitert werden
Dank modernster Technik ist die Strahlenbelastung besonders gering und die Navigation für die Mediziner noch exakter. Am 24. November 2016 wurde das Gerät im Beisein von Gesundheitsreferentin Dr. Prettner, KABEG-Vorstand Dr. Gabriel und dem Direktorium offiziell eröffnet.
Die Radiologie umfasst sämtliche diagnostischen Maßnahmen wie Röntgen, CT, MRT und Ultraschall. Einen weiteren Teil bildet die sogenannte interventionelle Radiologie. Das bedeutet, dass auch Eingriffe unter Bildkontrolle durchgeführt werden. Dafür steht seit kurzem ein neues Gerät zur Verfügung. „Es wurden rund 1,3 Millionen Euro und damit in eine hochwertige Patientenversorgung investiert“, sagt KABEG-Vorstand Dr. Arnold Gabriel.
„Die Strahlenbelastung ist für den Patienten wesentlich geringer und das Spektrum an Eingriffen wurde erweitert. Neben der Navigation in den Blutgefäßen können wir nun auch sogenannte Schnittbilder anfertigen. Die Computernavigation ermöglicht eine genauere Zielsteuerung und Bestimmung des zu behandelnden Gebietes“, erklärt Prim. Dr. Thomas Kau, Leiter des Zentralröntgeninstitutes am LKH Villach. Für Dialysepatienten können in der Angiographie zentrale Venenzugänge schonend ohne Narkose gelegt werden.
In Kärnten stehen unverändert fünf Angiographiegeräte zur Verfügung, drei am Klinikum Klagenfurt und zwei am LKH Villach. Diese werden zur Hälfte von der Kardiologie für Herzpatienten genutzt. „Ich freue mich, dass die Versorgung speziell im Oberkärntner Raum weiter verbessert wurde“, so Gesundheitsreferentin LHStv. Dr. Beate Prettner. Durch die modernen Geräte und den medizinischen Fortschritt steht in der Radiologie die reine Darstellung der Gefäße nicht mehr im Vordergrund. Im Fokus ist mittlerweile die bildgesteuerte Therapie.
Enge Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen
Behandelt werden Patienten des LKH Villach sowie Patienten anderer Krankenhäuser und niedergelassener Ärzte in Oberkärnten. Besonders wichtig ist die gelebte enge Zusammenarbeit sämtlicher Fachrichtungen. „Wir arbeiten eng mit der Gefäßchirurgie und der Anästhesie zusammen und kooperieren praktisch mit allen Fachrichtungen im Haus, insbesondere der Kardiologie, Onkologie, Nephrologie und Allgemeinchirurgie“, so Kau.
Breites Anwendungsspektrum
Ein besonders häufiges Krankheitsbild, wo die neue Anlage Verwendung findet, ist beispielsweise die periphere arterielle Verschlusskrankheit - die sogenannte Schaufensterkrankheit. „Dabei handelt es sich um Durchblutungsstörungen in den Beinen. Die Betroffenen können nur mehr kurze Wegstrecken zurücklegen und haben das Gefühl, sofort stehen bleiben zu müssen“, erklärt Prim. Kau. Durch die Angiographie wird das verschlossene Gefäß dargestellt und kann gleichzeitig auch wieder eröffnet werden. Den Patienten bleibt eine Operation erspart, die Behandlung erfolgt in Lokalanästhesie und ist weitgehend schmerzfrei.
Weitere Krankheitsbilder, wo die Angiographieanlage Anwendung findet, sind die Behandlung von akuten inneren Blutungen, das Verschließen von Gefäßen bei Missbildungen sowie die Therapie von Tumorerkrankungen. „Vor allem bei Leberbefall verabreichen wir entweder Medikamente direkt in den Tumor oder verkochen ihn mittels Sonden, die Mikrowellen aussenden.“
Spezialisiertes Team
Insgesamt fünf Ärzte des Zentralröntgeninstitutes sind besonders auf die sogenannten Interventionen spezialisiert. Von den zwei Angiographiegeräten in Villach steht eines in der Radiologie und ein weiteres in der Inneren Medizin, welche damit Untersuchungen und Eingriffe am Herzen durchführt. Das neue Angiographiegerät wird bei Bedarf auch von den Kardiologen für die Implantation von Herzschrittmachern mitbenutzt.